Lobbyisten gehören verboten!

Die wahren Drahtzieher der Politik

Hat eigentlich schon einmal jemand nachgerechnet, wie viel Geld in den vergangenen Jahren – insbesondere während der Merkel-Ära und der gescheiterten Ampel-Koalition – an externe Beratungsgremien außerhalb des Bundestages und ihren untergeordneten Ministerien gezahlt wurde? Sicherlich nicht! Möglicherweise aber die AfD oder das BSW Sachsen. Denn im Mai 2024 hatte die AfD-Fraktion im Bundestag einen Gesetzentwurf „zur Sicherstellung der Qualifikation von Bundesministern“ vorgelegt. Der Gesetzentwurf sah vor, dass auf Bundesebene nur Minister werden kann, wer mindestens über einen Master- oder Bachelor-Abschluss oder einen gleichgestellten Abschluss oder aber über eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem zu besetzenden Fachbereich verfügt und vor allem mindestens zwei Jahre hauptberuflich darin tätig war. Der wurde mit großem Getöse und ideologischem Geschrei der Regierungsparteien und der christlichen Opposition abgelehnt. Das BSW hatte eine ähnliche Forderung aufgestellt, als es im Herbst 2024 um die Wahl des Ministerpräsidenten des Freistaates ging.

An dieser Stelle muss unmissverständlich klargestellt sein: Niemand möchte, vielleicht mit teilweisen Ausnahmen in Bezug zum jetzigen Bildungs- und Gesundheitswesen, die DDR wieder haben.

Aber eins war damals, und teils auch in der alten BRD, sicher: Es waren in den jeweiligen Bereichen Fachleute am Werk. Heute, angefangen im Gemeinde-, Stadt-, Kreis-, Land- bis hin zum Bundestag, sitzt – mit an einer Hand abzählbaren Ausnahmen – nicht ein Fachmann im entsprechenden Ressort. Minister, Staatssekretäre, Referendare… besetzen Posten aufgrund einer Parteizugehörigkeit und einer nicht nachvollziehbaren Quotenregelung. Auch wenn zu DDR-Zeiten alle in der SED sein mussten, die in der Wirtschaft, in der Wissenschaft und selbst in den Bereichen Kultur und Sport etwas zu melden hatten, war mindestens die sogenannte „zweite Reihe“ mit entsprechendem Abschluss für das Metier, in dem sie Verantwortung zu tragen hatten, am Wirken. Darum ist es ein bedauerliches wie bedrohliches Zeichen, dass heutzutage für jeden Pups auf fast jeder politischen Ebene eine externe Kommission eingesetzt wird oder Lobbyisten zu Rate gezogen werden. Und das, weil die Damen und Herren Minister, Staatssekretäre und Referendare irgendein gültiges Parteibuch ihr Eigen nennen. Die DDR lässt grüßen!

Noch schlimmer ist, alle diese am Ruder Sitzenden sind zu keinem geringen Teil Studienabbrecher und sogar davon befreit, einen Cent zum Beispiel in die krankende „allgemeine Renten- und Pflegekasse“ zu zahlen. Nein, sie werden sogar mit Steuergeldern – und das nicht zu knapp – von qualifizierten Leuten bezahlt. Genau diese Klientel beauftragt dann bei Problemen in ihrem eigentlichen Fachbereich externe Gremien, zieht Lobbyisten zu Rate.

Lobbyist ist keiner der in Deutschland 324 gelisteten Ausbildungsberufe, auch kein an jedweder existierenden Fach- oder Hochschule zugelassener Studiengang. Lobbyisten sind es allerdings, die der Politik ausschließlich im Interesse von Unternehmen, einer rabiater, oft nicht dem sozialen Frieden dienenden Gewinnorientierung die Richtung vorgeben. Bestes Beispiel: Die gescheiterte Pkw-Maut vom damaligen Verkehrsminister Andreas Scheuer, die den Bund 243 Millionen Euro kostete – und die breite Masse, allen voran die Autofahrer („über plötzlich gestiegene Steuern“), bezahlen musste.

Lobbyisten gehören abgeschafft, wenn nicht sogar verboten!

Politiker und deren engste Mitarbeiter, egal auf welcher Ebene, haben ein fachliches Grundwissen für das Ausüben ihres Jobs mitzubringen – basta!

Ein Bäckergehilfe ohne Berufsabschluss wird auch nicht als Zerspanungsfacharbeiter eingesetzt!

Artikel teilen:

Facebook
WhatsApp

andere Artikel

Politik

9. NOVEMBER – Tag der unvollendeten und verpatzten Gelegenheiten

Die Deutschen können keine Revolution!
Eigentlich wäre im Angesicht der Ereignisse von 1989 der 9. November ein Top-Kandidat für den neuen Nationalfeiertag in Deutschland gewesen. Doch so groß die Freude über den Mauerfall am 9. November 1989 war, so getrübt war doch gleichzeitig das Wissen um andere Ereignisse, die sich ebenfalls an diesem Tag zugetragen haben und die nicht gerade Grund zum Feiern geben. Der Lauf der Geschichte hat mehr oder weniger bestätigt: Ereignisse am und um den 9. November waren in und für Deutschland von nahezu grenzenlosem Ausmaß, von historischer Bedeutung.

Weiterlesen »
Reise & Touristik

Mallorcas frommer Berg und Palma

Mallorca IV – Zentralsüdtour
Direkter Neid kommt nicht auf, wenn von den schönen Stränden im Süden von Mallorca die Rede ist. Mit Son Moll und Cala Guya hat Cala Ratjada schließlich selbst zwei vorzeigbare Strände zu bieten. Und quasi vor der Haustüre liegt die Bucht von Alcudia.
Doch westwärts vom Cap de Salinas, dem südlichsten Punkt der Insel, bis zur Hauptstadt nach Palma de Mallorca sollen die schönsten Strände von Mallorca sein – ob nun ruhig und einsam oder eher mit Trubel und tosendem Leben. Wer sich dieses Erlebnis sparen möchte, unternimmt einen Abstecher durch die Ebene mit Ziel Inselhauptstadt.

Weiterlesen »
Musik & Kultur

Eine berührende Stimme und gelebte Jazzgeschichte

Viel mehr als nur führende Jazzsängerin im Osten – Uschi Brüning
Ein bisschen fehlen die Worte, um den Umfang des musikalischen Wirkens zu beschreiben. Ein Versuch: Geboren 1947 in Leipzig. Von klein auf Begeisterung fürs Singen. Mit 17 Gitarristin, Bassistin und Sängerin in verschiedenen Amateurbands. Ausbildung zur Justizbeamtin und später als Justizsekretär tätig stets der Musik treu geblieben. 1970 dann der Wechsel ins Musik-Profilager. War es anfänglich noch Schlager, mit dem 1972 und dem Titel „Dein Name“ der

Weiterlesen »
error: Content is protected !!