HORST macht seinem Namen alle Ehre

Rosenmontag 2025

Viele Eltern glauben: Bildung ist Aufgabe der Schule. Dabei kommt´s noch darauf an, wo das Kind selbige besucht. Denn Bildung ist bekannterweise (leider) Ländersache. Da klafft eine Lücke zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost. Erst recht nach, seitdem das Land der Dichter, Denker und Ingenieure geeint wurde.

Besten Beweis lieferte die Rosenmontagssendung von „Wer wird Millionär?“

Kastenkuchen ist für einen 19jährigen Norddeutschen ein Fremdwort. Wahrscheinlich, weil Mutti lieber einen Volksschulkurs in Backen ohne Mehl oder Kochen ohne Wasser besucht hat, anstatt zu Hause mal einen Rührkuchen zu backen. Von Büttenrede und Bütt weiß er auch nichts. Vielleicht sollten ihn die Eltern mal in die Bütt nehmen.

Blitzeisen mit Blitzeis zu verwechseln ist genauso hart, aber Hagelasphalt zu kennen und von Sturmholz noch nichts gehört zu haben… Aber als Kandidat am Ende so viel Geld eingespielt zu haben, um sich einen Sportwagen leisten zu können, nach Madagaskar in Urlaub fliegen zu wollen. Fazit: Träum weiter!

Dann sitzt eine Flug-Influencerin auf dem Stuhl. Dass es Pauli, Gallen oder Tropez nicht als Vornamen geben kann, wenn es um den möglicherweise heiliggesprochenen Moderator von „Hart aber fair“ Klamroth geht, ist bei Louis als Alternative logisch, auch ohne die Sendung zu kennen. Die Krönung: Philipp Rösler, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef, ist Telefon-Joker. Beide kennen sich vom Fliegen. Doch Rösler ist in Geographie auch kein Ass. Sowohl auf den Bahamas und in Rheinland-Pfälzer gibt´s nur Nassau, weil Nassau die Hauptstadt des Inselstaates ist. Weiß die Kandidatin nicht, der Ex-FDPler auch nicht. Fazit: Abflug!

Da kommt Oliver Kalkofe ins Spiel, besser ins Gedächtnis. Er spricht von der Generation HORST: „Hackedoof – Oberflächlich – Riemig – Selbstverliebt – Tätowiert“. Nach Kalkofes Aussagen, gäbe es diese vorwiegend im Fernsehen zu sehen. Ersteres, also hackedoof, trifft zumindest auf die oben beschriebenen Kandidaten der Sendung zu. Bleibt bloß noch zu klären, welche Generation? Wahrscheinlich zwischen 14, 15,16 und Mitte dreißig.

Genau dazu passt nämlich die Frage: Welche Länder liegen in der PISA-Studie mit Regelmäßigkeit vor Deutschland? Die Skandinavier und BeNeLux-Staaten. Warum? Sie setzen das Bildungssystem der ehemaligen deutschen demokratischen Istnichtmehr ein!

Und ganz zum Schluss noch ein Tipp an RTL: Soll bei „Wer wird Millionär?“ Geld gespart werden, dann bei Kandidaten jenseits des einstigen Streckmetallzauns stets Fragen stellen im Bereich Geographie, Geschichte, Heimatkunde, Deutsche Sprache und Allgemeinwissen!

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