Mallorca – Insel der Stille, der Oliven- und Mandelbäume
Auch wenn zahlreiche Promis, die mittlerweile eine Finca auf Mallorca Ihr Eigen nennen, einen Gärtner, eine Küchengehilfin und eine Putzfrau angestellt haben: Mallorca ist deshalb noch lange nicht nur die Insel der Reichen und Schönen, der Aussteiger und Kegelclub-Urlauber. Mallorca hat sich längst vom sogenannten Image der „Putzfrauen-Insel“ verabschiedet. Und wer ob der zahlreichen Berichte über das Eiland glaubt, der Ballermann und überfüllte Strände sei für die Balearen-Insel typisch, der kennt die Insel wirklich nicht – nicht die schönen Landschaften, die Ruhe und Ausgeglichenheit, die Romantik, die Architektur und auch nicht das Urige, was Mallorca bietet.
Fünf nach Himmelsrichtungen sortierte Touren sollen mit einigen Hinweisen zu entsprechenden Orten und Sehenswürdigkeiten den einen oder anderen Tipp geben, die Insel zu erkunden.
Die mit über 3500 km² größte Insel der insgesamt 16 Balearen präsentiert sich nicht nur mit fast 300 Kilometer Sandstränden und einsamen Buchten. Küste und Landesinnere zeugen von interessanter Historie. Besucher finden sowohl Ruhe und Entspannung als auch vielseitige Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.
Ist ein Urlaub auf Mallorca geplant, soll dieser vielleicht nicht tagtäglich nur am Strand verbracht werden. Doch auch ein dreiwöchiger Aufenthalt reicht nicht, um weitab von Sand und Sonne alles Sehenswerte zu besuchen. Dazu locken einheimische Touristikunternehmen mit einigen Angeboten. Das ausgeprägte Liniennetz bietet in der Saison auch per Bus die Möglichkeit, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Die beste Art bleibt aber ein Mietwagen oder ein Roller. Für Ausflüge in die nähere Umgebung reicht auch ein Bike. Hier gilt wie überall: Verschiedene Angebote einholen und vergleichen, die versicherungs-technischen Fragen genau klären und Probe fahren.
Das Probefahren übernehmen bei der zu empfehlenden teils wildromantischen Jeep-Safari die Tourleiter. Die Buchung dieses einmaligen Erlebnisses führt zu einem Großteil über nicht öffentliche Straßen und Wege, durch Naturschutzgebiete und verlangt eine gehörige Portion fahrerisches Können. Also nichts für Anfänger und „Sonntagsfahrer“!
Aber auch die für jedermann befahrbaren öffentlichen Verkehrswege ermöglichen eine Vielzahl interessanter Ausflüge. Start der fünfteiligen Ausflugs-Tipps soll jeweils Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca sein.
Längst hat sich das im 17. Jahrhundert entstandene Fischerdorf am windigen Cap von Capdepera zu einer Metropole entwickelt und lebt heute vom Tourismus. Im einstigen Kriegsschiff- und Handelshafen von Capdepera, damals bedeutendster Ort im Nordosten der Insel, siedelten sich bald kleine Fischerkneipen und Geschäfte an, von denen heute noch einzelne bestehen. Sie sind wie Souvenirläden, Cafés und Juweliere in das architektonisch ausgewogene Wachsen der Stadt gut integriert. Und das ist einer der größten Vorteile Cala Ratjadas: Entgegen der Bauwut der Mallorquiner im Süden der Insel wurde beim Bau der Hotels die Schönheit des Ortes nicht vernachlässigt. Zwischen den beiden großen Stränden Son Moll und Cala Guya pulsiert das Leben auf den Hauptgeschäftsstraßen Leonor Servera und L´Agulia sowie deren Nebenstraßen und Gassen. Besonderer Anziehungspunkt sind die Gärten der Casa March. Der etwa 60 000 m² große Park befindet sich auf einem Hügel unterhalb des Leuchtturms. Anfang der sechziger Jahre ließ ihn Don Bartolomé March um den 1911 erbauten Palast Sa Torre Cega vom berühmten englischen Gartenarchitekten Rusell Page gestalten. Er beherbergt mehr als vierzig Skulpturen aus verschiedensten Materialien. Moderne und klassische Kunstwerke weltweit bekannter Künstler bilden eine Harmonie mit vorhandener und extra angepflanzter Vegetation. Einen Vorgeschmack bietet das aus 21 Ankern von Arman (Armand Fernandez) gefertigte Kunstwerk, das auf dem Weg vom Hafen Richtung Cala Gat-Strand steht und den Fischern des Ortes gewidmet ist.