„Liebe ist alles“…
… hat einst „Rosenstolz“ gesungen. Viel Liebe gehört mit Sicherheit auch dazu, mit durchschnittlich bis zu 135 km/h mit den Füßen voran rücklings auf einer Plasteschale eine Eisbahn hinunter zu rasen. Nicht umsonst gilt Rodeln als Hochgeschwindigkeits-Wintersport. Der Rosenstolz-Titel hat allerdings für zwei Sportler aus Zwickau und Chemnitz noch eine andere, eine persönliche Bedeutung. Beide lieben nicht nur diesen rasanten Sport, haben sich durch ihn kennen gelernt und sind seit geraumer Zeit ein Paar – Melina Fischer und Timon Grancagnolo. Zum FIL-Sommerrodel-Cup waren die beiden nicht nur viel umringte Gesprächspartner der Gäste, sondern auch Interviewpartner.
Wie waren die Trainer und ihr mit der abgelaufenen Saison zufrieden?
Grancagnolo: Das deckt sich zum größten Teil. Noch in der U23-Wertung startend war der EM-Titel und Vize-WM-Titel schon toll. Die WM hätte etwas besser als Platz 13 laufen können.
Fischer: Ich habe für mich viele neue Bahnen kennengelernt, viel gelernt und muss noch konstanter werden, um an oder noch besser unter die Top Ten zu fahren.
Die besten Resultate waren?
Fischer: Der 8. Platz in Oberhof, das war fast optimal.
Grancagnolo: Knapp am Podest vorbei, Platz vier in Lillehammer.
Ist der FIL-Sommer-Cup bereits Teil der Vorbereitung auf die neue Saison?
Fischer: Hauptsächlich ist es ein herzliches Wiedersehen mit Rodeln. Das leichte Training hat bereits im April begonnen.
Und die persönlichen Ziele für den kommenden Winter?
Grancagnolo: Wir wollen uns natürlich beide wieder einen Startplatz im Weltcupteam erkämpfen. Vielleicht klappt´s auch über einen Quotenplatz, wenn andere Länder verzichten, noch für Olympia.
Heißt diesmal: Olympia muss noch warten?
Fischer: Die Leistungsdichte in Deutschland ist groß. Ich will bereitstehen falls… Und es kommen sicherlich noch weitere Spiele.
Die neue Bahn in Cortina d´Ampezzo durftet ihr aber schon testen?
Grancagnolo: Ja, ganz interessant. Es kommen ja noch für jeden dreißig Trainingsläufe hinzu, mehr als einst auf neuen Bahnen in China und Südkorea. Hinzu soll noch ein Wettkampf kommen, das passt.
Ihr seid ja wettkampfmäßig gemeinsam auf Tour. Was ist das besonderen dabei?
Fischer: Tipps für die Bahn hole ich mit eher bei den Frauen. Aber ansonsten ist´s schon gut, abseits des Geschehens einen Ruhepol zu haben.
Wird euch denn an den Wettkampforten ein gemeinsames Zimmer zugewiesen?
Grancagnolo: Nein. Wie heißt´s: Soweit geht die Liebe (des Verbandes) doch nicht.
Seit ihr eigentlich das einzige Rodelpärchen?
Fischer: In Deutschland ja. Dann gibt´s noch ein Rodelpärchen bei den Letten. Und Dominik Fischnaller und Emily Sweeney haben jüngst geheiratet.
Und ihr beiden?
Fischer / Grancagnolo: (schauen sich beide an und wie aus einem Mund) Irgendwann.