Flüchtlinge oder Deserteure?

Gasthausbetreiber mit überdimensionalen Übernachtungsnachfragen

Die schönsten und urigsten Gaststätten gibt es im Hinterland. Das trifft, egal ob im In- oder Ausland, auf fast alle Urlaubsregionen zu. In südlichen Gefilden ist gelegentlich sogar ein Blick in die Küche erlaubt, gar erwünscht, gibt´s landestypische Speisen oft zu kleinen Preisen. Das Schöne daran sind überall die dabei entstehenden offenen Gespräche. Auch über den Alltag, das Geschehen am Rande. Letzteres betrifft ebenso Pensionen und kleinere Hotels hierzulande.

In Meck-Pomm, vorwiegend westlich von Rostock (mit großer Wahrscheinlichkeit auch bundesweit), erleben zahlreiche Übernachtungs- und Bewirtungshäuser, genau diese einsam und abgeschieden gelegenen Orte, seit zwei drei Jahren ein Mysterium, um es nicht prekäre Situation und Problem zu nennen.

Es stellt sich seit Herbst 2022 eins- zweimal pro Jahr so oder ähnlich dar:

Vor dem jeweiligen Anwesen rollen Limousinen vor. Meist sind es die großen Modelle von Audi, BMW oder Mercedes. Also die A8, S8, M 3er bis hin zu M 7er und Modelle der S-Klasse mit dem Stern. Autos, die sich ein Normalverdiener, zu denen sich die meisten Pensionsbetreiber zählen, niemals leisten können. Da denkt jeder Betreiber einer Unterkunft: Jetzt rollt hoher Staatsbesuch an. Und das ganz ohne Eskorte. Völlig unangemeldet. Welche Ehre.
Dann steigen insgesamt sechs oder sieben Männer aus. Nicht etwa in schwarzen Anzügen. Nein, ganz salopp gekleidet. In Jeans und T-Shirts. Natürlich Markenware. Nach einem kurzen Rundumblick, als ob sie die Lage checken wöllten, kommen sie aufs Haus zu, treten ein. Festen Schrittes nähern sie sich der Rezeption. Einer von ihnen sagt in gebrochenem Deutsch höflich: „Guten Tag!“ Dann holt er ein Smartphon aus der Tasche. Darauf scheint eine Übersetzungs-App installiert. Denn der junge Mann, wie alle anderen auch etwa um die dreißig, spricht ins Mikro. Es ist kein Russisch. Auch, wenn´s sich teilweise so anhört. Es ist Ukrainisch. Aus dem Mikro tönt die Übersetzung: „Wir wollen eine Übernachtung für fünfzehn oder zwanzig Wochen.“ Der Gasthausbetreiber ist verdutzt. Fünfzehn oder zwanzig Wochen. Derartige Übernachtungswünsche über einen so großen Zeitraum hat er lange nicht, eigentlich noch nie gehabt. Ehe sich die Nachfrage gesetzt, gedanklich verarbeitet hat, kommt die Wiederholung. Diesmal sogar in erneut gebrochenem Deutsch persönlich von einem der Herren: „Wir übernachten wollen zwanzig Tischden, äh, Wochen.“

Mittlerweile sind die Gedanken des Gasthausbetreibers geordnet. Ihm wird klar: Da stehen Herren im wehrfähigen, wehrpflichtigen Alter. Es ist bekannt, dass Ukrainer den Wehrdienst nicht verweigern dürfen. Also handelt es sich um Fahnenflüchtige oder Deserteure. Es tun sich sofort Fragen auf. Darf diesen in ihrem Vorhaben geholfen werden? Welche Strafen stehen für mich als Beherbergungsbetrieb in so einem Fall im Raum? Während diesen Überlegungen zieht ein anderer der Männer eine dicke Rolle Geldscheine aus seiner Hosentasche. Keine Fünf-, Zehn- oder Zwanzig-Euro-Scheine. Nein, Fünfziger, Hunderter und Zweihunderter. Er zieht einen Zweihunderter heraus, legt ihn auf den Tisch der Rezeption und sagt: „Können zahlen! Bar!“

Laut Erzählungen der Gasthausbetreiber zogen sie sich alle wie folgt aus der Affäre: Sie verneinten die Nachfrage. Sie gingen in die Offensive und entgegneten: Es sei zwar umstritten, ob Kriegsdienstverweigerung ein Asylgrund sei. Aber das Risiko, ihnen bei der offensichtlichen Fahnenflucht oder Desertation behilflich zu sein, sei zu groß.

Die Reaktion auf diese Absage fiel unterschiedlich aus. Die einen Übernachtungssuchenden legten weitere Geldscheine auf den Tisch, andere verfielen untereinander in lautstarke Diskussionen, die mit Beschimpfungen Richtung Gasthausbetreiber endeten, ehe sie das Haus verließen. Wieder andere suchten gleich das Weite.

Wo diese und andere Männer Unterschlupf bekommen haben?

Wie sie zu derartig großem „Geldsegen“ gekommen sind und möglicherweise in Deutschland auch noch Bürgergeld empfangen?

Nur zwei Fragen, die die Bundesregierung schnellstens klären sollte!

Das Durchschnittsalter der ukrainischen Soldaten an der Front soll mittlerweile rund fünfundvierzig Jahre betragen.

In Deutschland sollen sich gegenwärtig rund 200.000 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter aufhalten.

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