Chancen für Planitzer Markt ausreizen

Klotzen und nicht Kleckern

„Der Planitzer Markt als Stadtteilzentrum werde ‚komplett umgekrempelt‘ und zu einem ‚Erlebnisareal‘ mit Spielplatz. Die Pyramide als Wahrzeichen bleibt dem Marktplatz an einem anderen Standort erhalten…“, heißt es aus den Sesseln der Verwaltung am entlegenen Hauptmarkt von Zwickau.

Denn eigentlich müssten von Planitz aus die Geschicke Zwickaus gesteuert werden. Schließlich wurde die Muldestadt erst durch die „Zwangseingemeindung“ von Planitz und Oberhohndorf zur Großstadt und später Kreisfreien Stadt. Nun wird im „übrig gebliebenen“ Oberzentrum über die Zukunft des Planitzer Marktes diskutiert, den „Ureinwohnern“ sogar die Möglichkeit eingeräumt, Vorschläge zu dessen Gestaltung machen zu dürfen. Wie edel. Ob die dann auch umgesetzt werden, hängt zweifelsohne vom Inhalt der Stadtkasse ab und vom Gutdünken, möglicherweise von Symbiosen der in den Sesseln der Verwaltung Sitzenden in Zwickau.

Aber vielleicht besinnen sich die Planitzer auf das einstige Nationale Aufbauwerk. In diesem Rahmen hatten sie einst am Kreuzberg eine Schanze errichtet. Vielleicht raffen sich die sich sowieso als „eigenes Völkchen jenseits von Zwickau“ Bezeichnenden ja auf und nehmen das Schicksal ihres Marktes selbst in die Hand. Für ein mehrheitlich getragenes Konzept sind die Ober- und Niederplanitzer sicher auch bereit, sich an einer Crowdfunding-Kampagne zu beteiligen.

Darüber hinaus könnte / sollte / müsste es allerdings auch einen Dialog mit dem Eigentümer des ehemaligen Schockenkaufhauses geben. Schon alleine, um dem Irrsinn ein Ende zu setzen, mitten auf dem neuen Markt ein Gert-Fröbe-Denkmal zu errichten. Fröbe könnte stattdessen einen angemessenen Platz, einen Teil einer größeren Planitz-Ausstellung im genannten „neuen Schocken“ bekommen. Ebenso der Namensgeber dieses Hauses, die Arnims als einstige Schlossbesitzer, der erste in Deutschland nachgewiesene Abbau von Steinkohle, die SG Planitz… Ein Ort, wo die Geschichte des einst größten Dorfes von Sachsen über Generationen hinaus und auch für Besucher gewürdigt wird. Vielleicht Parterre mit einem Café…

Auf alle Fälle, nicht einfach mal machen lassen und hinterher wie so oft wissen, was alles hätte umgesetzt werden können!

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