Rod und Marco sind kaum zu unterscheiden
Crimmitschau – einst bekannt als „Stadt der 100 Schornsteine“ und „Tuchmacherstadt“ hat auch musikalische Tradition. Heute hochgehalten mit der Youngpeople Bigband waren es früher die einstigen Rock-Gruppen „Dialog“ und „Forum“ und später „Mr. Joe & Band“, die sogar eine bemerkenswerte Fernseh- und Rundfunk-Musik-Geschichte hinterlassen haben. In der Gegenwart hat diese Rolle „Mr. Rod“ inne, auch wenn Marco Wölfer, der in Crimmitschau geborene Frontmann, mittlerweile Bad Doberan sein Zuhause nennt.
Zahlreiche Fernsehzuschauer aus Crimmitschau und der westsächsischen Region haben „Mr. Rod“ in der 2024 ausgestrahlten Sat.1-Produktion „The Tribute – Die Show der Musiklegenden“ die Daumen gedrückt.
Wie lief die Band-Auswahl für die Sat.1-„The Tribute“-Show?
Wölfer: Der Sender suchte Tribute-Bands für ein neues TV-Format. Da wir die einzige auch autorisierte Rod-Stewart-Show in Deutschland sind, fiel die Wahl auf uns.
War die Titelauswahl frei oder „im Paket“ vorgegeben?
Wölfer: Im Fernsehen wird nix dem Zufall überlassen. So wurde die Titelauswahl mit uns allen besprochen und mit etwas Bauchweh unsererseits doch gemeinsam entschieden.
Wie traurig, nicht im Finale gelandet zu sein?
Wölfer: Wir sind sehr stolz, mit der Musik von Rod Stewart ins Finale, also innerhalb dieser TV-Show unter die letzten und damit besten sechs von zwölf gestarteten Bands gekommen zu sein. Zum Finaltermin war schon im Vorab eine Tour in Norwegen geplant und daher konnten wir das sehr gut ertragen, in Bochum nicht performen zu können.
Welche Erfahrung hat die Show gebracht?
Wölfer: Es war absolutes Neuland und eine intensive Erfahrung! Was vorher schon in etwa klar war, dass Live-Konzerte und Fernsehshows sehr weit voneinander entfernt liegen, hat sich absolut bestätigt. Fernsehen ist in der Produktion sehr plastisch, auch oberflächlich. Es war an sich eine nicht zu unterschätzende Chance und letztendlich eine Erfahrung für uns. Aber fakt ist, an der Leidenschaft von Live-Konzerten wird sich nix ändern, das wird immer meine Nummer 1 bleiben. Ich / wir war(en) dabei und gut!
Nun zu Mr. Rod selbst. Hat nur die äußerliche Ähnlichkeit den Ausschlag gegeben?
Wölfer: Die Ähnlichkeit hat mich am ehesten zur Musik von Rod Stewart geführt, da mich als ich noch mit meiner Band „High Voltage“ unterwegs war, Zuschauer immerzu fragten, ob ich wüsste, wem ich ähnlichsehe. Das brachte mich dann dazu, eine Show daraus zu machen. Zudem hat mir die Musik von Rod Stewart schon immer gut gefallen und inzwischen ist eine große Leidenschaft dazu entstanden.
Wie „beschwerlich“ war der Umstieg vom Hard-Rock („High Voltage“ und AC/DC) zum Rock-Pop?
Wölfer: Für mich war der Umstieg nicht so beschwerlich. Anspruchsvoller und schwieriger war es für die Band, entsprechend zu performen und zu spielen.
2013 wurde die Show durch das ehemalige Management von Rod Stewart autorisiert. Musste dazu vor Ort vorgespielt werden oder reichte ein Video?
Wölfer: Den Leuten in Los Angeles war es wohl egal, was so ein Typ aus Crimmitschau in seinen Gefilden anstellt. Fakt ist, es hat Ihnen sehr gefallen, was wir da auf die Beine gestellt haben und das hat sie veranlasst, die Show offiziell zu autorisieren. Die als außergewöhnlich bestätigte Qualität ist natürlich weiterhin ein stetiger Anspruch an uns selbst.
Woher stammen die im Programm erzählten Stewart-Geschichten?
Wölfer: Vor allem von seinen größten Fans, denn die wissen oft mehr, als die Presse.
Gibt´s einen Lieblingssong und warum?
Wölfer: Sailing, da der einfach unfassbar gut ist und ich auf der Bühne fast jedes Mal heulen muss.
Hat Stewart die Mr. Rod-Show schon selber mal gesehen oder gehört und wie hat er auf euer Video zu seinem 77. Geburtstag (10.01.2022) reagiert?
Wölfer: Alles beides nein. Zum Video: Wenn ich Rod Stewart wäre, wäre ich vielleicht geschmeichelt. Aber seine ganzen Musiker und seine Frau Penny haben das Video gesehen und einen Daumen hoch gezeigt. Von daher, vielleicht hat er es auch gesehen.
Stewart ist „Edelfan“ von Celtic Glasgow. Für welchen Fußball-Club schlägt das Herz von Mr. Rod?
Wölfer: Ich bin fußballverrückt! Dortmund ist mein Lieblingsverein. Aber auch zu Hansa-Rostock-Spielen gehe ich oft, da es quasi vor der Haustür ist. Und die Spiele von Celtic Glasgow verfolge ich natürlich ebenso.
Marcus Wölfer ist zugleich ETC-Fan…
Wölfer: … und wird in der kommenden Saison wieder mehrfach im Stadion sein, dem Verein in jeder Hinsicht die Daumen drücken. Übrigens spielt Stewart sein Sohn Eishockey.